Dienstag, 19. April 2011

Die Königsstädte

Drei Tage voller Eindrücke! Der Orient mit all seiner Farbenpracht stürmt auf unsere Sinne ein!
Rabat – die Hauptstadt - ist die erste der schönen Städte des Landes. Wir stehen im Säulenfeld der nie vollendeten Mosquée Hassan. Im Hintergrund erhebt sich mächtig das Mausoleum von Mohammed dem Fünften, dem Vater des jetzigen Königs.


Henna – die Farbe, die vor dem bösen Blick schützt!
Für die freundlichen Mädchen scheint das Bemalen der Hände aber reine Freude zu sein, Freude an ihrer Jugend und ihrer Schönheit.


In fröhlicher Gesellschaft schmeckt der erfrischende Minzetee besonders gut.

Volubilis


Das ist Leidenschaft!
Monsieur Stanzer in Aktion


Die römische Siedlung liegt in einer fruchtbaren Senke, die jetzt im Frühling in sattem Grün erstrahlt. Heute zerzaust ein stürmischer Wind die Palmwedel und graue Wolken malen einen dramatischen Himmel. Kichererbsen- und Saubohnenfelder wechseln mit dem Gelb des reifen Korns und dem Silbergrau der Olivenhaine - gelbrotes Blumenleuchten zwischen knorrigem Astwerk und wehrhaften Agavenzäunen.


Unterwegs halten wir bei einem Wochenmarkt. Absolut abenteuerlich: Obst, Gemüse, Türkischer Honig, Nüsse, lebende Schnecken im Kübel –  für uns alles bestenfalls zum Bestaunen geeignet. Zwischen den angebotenen Lebensmitteln werden Haare geschnitten,  aus alten Reifen Schuhsohlen gefertigt, Hosen geflickt und etwas abseits auch Tiere geschlachtet. Viel Tierleid am Viehmarkt – die Käufer schnappen die eben erstandenen Schafe an den Hinterbeinen und schieben sie wie eine Scheibtruhe vor sich her zum Ausgang des Marktes.



Fes

Die älteste der Königsstädte Marokkos ist die am besten erhaltene islamische Stadt der arabischen Welt. Von den beiden Medinas ist „Fes el Bali“ Weltkulturerbe. Im Suq zweigt ein Labyrinth aus Sackgassen von der Hauptstraße ab. Sicherlich würden wir uns ohne unseren sachkundigen Führer Monsieur Stanzer aussichtslos verirren!
Die Gassen, zu eng für jeglichen motorisierten Verkehr sind restlos verstopft von Menschen, Eseln und Transportkarren, fast so breit wie die Gassen selbst. „Belek“ – was so viel heißt wie „Bitte“ – tönt es, wenn sich eines der Gefährte nähert. Der fordernde Ton lässt das „Belek“ eher wie ein „Schleich di“ klingen. Alle, Einheimische wie Touristen, machen augenblicklich Platz, denn niemand will blaue Flecken riskieren. 


Wir blicken auf das Viertel der Gerber hinab. Gegen den bestialischen Gestank erhalten wir Pfefferminzkraut als „Gasmaske“. Was die Männer bei ihrer Arbeit leisten müssen, ist unmenschlich. In den Farbtöpfen stehend stampfen sie das Leder und schwenken die Felle hin und her. Über allem brütet die Hitze der afrikanischen Sonne.


Die im 14. Jahrhundert erbaute Madersa Bou Inania von Fes zählt zu den schönsten Koranschulen Marokkos. Kunstvoller Stuck, geschnitze Ornamente aus dunklem Zedernholz und die bunten Muster der Zilij-Kacheln geben Zeugnis von hervorragender Handwerkskunst.


Über den Dächern von Fes


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen